60. Vorbereitungskurs für Hospizhelfer ausgesendet: Gegenentwurf zum assistierten Suizid

Fröhliche Stimmung bei der Entsendung des 60. Malteser Hospizvorbereitungskurses in Stockstadt. Malteser Diözesanoberin und Hospizverantwortliche Martina Mirus (vierte von rechts) gratulierte den neuen Helferinnen und Helfern

Seit 1991 bilden die Malteser interessierte und engagierte Menschen aus, damit sie gut vorbereitet, ehrenamtlich und kostenlos Schwerstkranke und Sterbende sowie Trauernde begleiten können. In kleinen Gruppen beschäftigen sich die zukünftigen Hospizhelfer während 13 Abendveranstaltungen und vier Wochenend-Seminaren mit Themen rund um Sterben, Tod und Trauer. Sterbephasen oder wertschätzende Gesprächsführung sind dabei genauso Thema wie zum Beispiel Sterberituale in verschiedenen Religionen. Ein halbjähriges Praktikum schließt sich an, während dessen die Hospizhelfer eine erste Sterbebegleitung übernehmen und dabei selber sehr eng begleitet werden. Diese Ausbildung haben 16 Hospizhelferinnen und –helfer aus dem Raum Stockstadt beendet und wurden in einem feierlichen Gottesdienst von den Maltesern ausgesendet. Ihr Kurs war gleichzeitig der 60. Ausbildungskurs, den die Malteser seit 1991 durchgeführt haben, und so war die Malteser Diözesanoberin und Hospizverantwortliche Martina Mirus „auch ein bisschen stolz, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich für diese Aufgabe begeistern“, wie sie im Gottesdienst sagte. Immer mehr Einrichtungen und Privatpersonen nähmen den Malteser Hospizdienst in Anspruch, so dass „wir dadurch der Angst vor einem geplanten geräuschlos und sozialverträglichen Frühableben konstruktiv etwas entgegen setzen“, betonte die Diözesanoberin. Das große Angebot der Sterbe- und Trauerbegleitung sei nämlich „die menschliche Nähe, das sich einlassen und sich berühren lassen vom Lebensweg des anderen, das Wahrnehmen und Einfühlen in die momentane Situation, das Aushalten, Zuhören und Da sein,“ beschrieb Mirus die Malteser Hospizarbeit als einen tragfähigen Gegenentwurf zum derzeit diskutierten assistierten Suizid. Nach dem bewegenden Gottesdienst, in dem die 16 Hospizhelferinnen und –helfer einzeln ihre Beweggründe für ihr Engagement vortrugen, gratulierten auch der Bürgermeister von Stockstadt Peter Wolf und der Geschäftsführer des stationären Hospizes des BRK in Alzenau Stefan Bergmann den neuen Sterbebegleitern und wünschten ihnen viel Kraft und Gottes Segen für ihren Dienst. Wer sich auch von diesem Dienst angesprochen fühlt, kann sich jetzt schon für den nächsten Kurs anmelden, der im Februar 2016 in Alzenau beginnt. Informationen gibt Hospizkoordinatorin Christina Gripp in der Malteser Geschäftsstelle Aschaffenburg. Telefon: 06021/4161-18 oder
christina.gripp@malteser.org