Hospizjubiläum: Das Zentrale bleibt die menschliche Zuwendung

Malteser Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt gratulierte seiner Stellvertreterin und Hospizverantwortlichen Martina Mirus zu 25 Jahren Malteser Hospizarbeit und dankte ihr für ihr großartiges ehrenamtliches Engagement, das in all den Jahren nie nachgelassen habe.

Genau zwischen dem Welthospiztag am 8. Oktober und dem Deutschen Hospiztag am 14. Oktober feierten die Malteser in der Diözese Würzburg „25 Jahre Malteser Hospizarbeit“. Sie hatten Gründer, Wegbegleiter, aktive Helferinnen und Helfer sowie zahlreiche Ehrengäste am vergangenen Sonntag zu Festgottesdienst und Festakt eingeladen. Rund 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, zahlreiche Landtagsabgeordnete sowie Vertreter von Kooperationspartnern Domkapitular Clemens Bieber würdigte in seiner Predigt in der St. Michaelskirche die Malteser Hospizarbeit in der Diözese als „ein Geschenk für unsere Gesellschaft“, das deshalb so wertvoll und hilfreich sei, weil im wahrsten Sinne be-herz-te Menschen „Schwerkranken und Sterbenden Halt schenken und sie spüren lassen: „Du bist in guten Händen – jetzt, und du bleibst in guten Hän-den!“ Beim anschließenden Festakt im Burkardushaus machte Martina Mirus, ehrenamtliche Malteser Diözesanoberin und Hospizverantwortliche, den Gästen noch einmal deutlich, welch Pionierarbeit 1991 die Malteser Würzburg mit ihrer Idee, mit ehrenamtlichen Hospizhelfern auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes Sterbende zu begleiten, geleistet haben. In den Grußworten ließen sich die Malteser von ihren Ehrengästen das Wort „Hospiz“ neu buchstabieren, so dass die unterschiedlichen Facetten des Dienstes deutlich wurden. Landtagspräsidentin Barbara Stamm betonte, dass H wie Hilfsbereitschaft ein so wichtiger Wert in unserer Gesellschaft sei, den die Malteser mit ihren Hospizhelferinnen und Helfer in so vielfältiger Weise auslebten. Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer erinnerte das O an das „offene Ohr“, das die Begleiter immer haben müssten, an die gute Organisation hinter den Helfern, die einen solchen Dienst erst möglich mache und an die Ohnmacht, der mancher Helfer auch manchmal aushalten müsse sei angesichts des Todes. Domkapitular Clemens Bieber erläuterte, dass ohne S wie „Spiritualität“ dem Malteser Hospizdienst die Grundlage für sein Handeln fehle. Elke Schellenberger, neue Leiterin des Malteser Kinderpalliativteams Unterfranken, beleuchtete die lateinische Herkunft des Wortes P wie Palliativ: Pallium, der Mantel, müsse in der letzten Lebensphase eines Menschen genau für diesen passen, er dürfe nicht zu eng sein, nicht zu schwer sein, sondern wärmen und ein gutes Gefühl vermitteln. Malteser Regionalgeschäftsführer Frank Weber dankte ausdrücklich den I wie Initiatoren und Ideengebern vor 25 Jahren, Martina Mirus, Prof. Ernst Engelke und Malteser Diözesangeschäftsführer Herbert Kiesel, die beim Aufbau der Malteser Hospizarbeit mehr gemacht als sie damals gemusst hätten, und dadurch die Welt nachhaltig verbessert hätten. Schließlich beschrieb der Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital Walter Herberth Z wie gute Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlicher Hospizarbeit und den verschiedenen Kooperati-onspartnern, insbesondere dem Juliusspital und seinem stationären Hospiz. Zwar sind Sterben, Tod und Trauer immer noch Tabuthemen in unserer Gesellschaft, aber die Malteser Hospizarbeit ist eine Erfolgsgeschichte: Aus anfänglich 15 Ehrenamtlichen in Würzburg wurden fast 800 ausgebildete Hospizhelfer, von denen rund 350 derzeit in ganz Unterfranken sterbende und trauernde Erwachsene und Kinder aktiv begleiten. 24.000 ehrenamtliche Stunden sind allein im vergangenen Jahr zusammengekommen. „Wir haben – trotz des immer größer werdenden Mitarbeiterstabes – klar unseren Schwerpunkt auf der Ehrenamtlichkeit“, betonte Mirus in ihrem Schlusswort. Denn „das Zentrale ist und bleibt die unbezahlbare mitmenschliche Zuwendung, die Begegnung von Mensch zu Mensch“. Nach dem Festakt, der vom Trio Clarino mit Klezmermusik umrahmt wurde, und anschließen-dem Sektempfang klang der Jubiläumstag mit einer Lesung von Peter Hub aus, der unter dem Motto »Und auf einmal steht es neben dir« nachdenkliche und auch lustige Texte über den Tod rezitierte. Er wurde von Barbara Hennerfeind an der Gitarre begleitet.