Malteser begleiten über 300 Kranke und Behinderte zum Pontifikalamt mit Bischof Friedhelm – Pilgerspeisung im Dom einmalig in Deutschland

Alte Pilgertradition: Eine Malteserin reicht Teilnehmern der Kiliani-Krankenwallfahrt nach dem Pontifikalamt im Dom eine kleine Stärkung (Archivphoto: Christina Gold)

Alle zwei Jahre ist es soweit: Aus der ganzen Diözese Würzburg transportieren die Malteser Kranke und Behinderte zum Würzburger Dom, um ihnen die Teilnahme an der Kiliani-Wallfahrtswoche zu ermöglichen. „Wir tun dies aus alter Tradition“, erklärt Stadtbeauftragter Klaus-Dieter Bopp. „Begleitung und Betreuung von Pilgern und die Hilfe für Bedürftige ist jahrhundertealte Aufgabe der Malteser.“ Und die Krankenwallfahrt ist für alle Beteiligten ein Höhepunkt in der so genannten Kilianioktav. Für die teilnehmenden Menschen mit Behinderung, weil sie ohne die Unterstützung der Malteser meist nicht die Möglichkeit hätten, überhaupt nach Würzburg zu den Häuptern der Frankenapostel zu kommen. Und für die eingesetzten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer „sowieso, weil an diesem Tag unser Leitsatz‚ Bezeugen des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen’ so unmittelbar greifbar wird.“

Weit über 300 Menschen haben sich für die Wallfahrt angemeldet. Etwa 55 Malteser-Busse werden sie aus Aschaffenburg oder aus Kitzingen, aus den Haßbergen oder der Rhön, aus Marktheidenfeld oder Würzburg abholen. Für manchen beginnt so der Wallfahrtstag bereits sehr früh, wenn um acht Uhr morgens die Malteser vor der Tür stehen. „Bei den zu erwartenden hohen Temperaturen kann der Tag für die Teilnehmer dann sehr anstrengend sein“, so Bopp. Am Dom werden die Pilger von anderen Malteserhelfern empfangen und zu den Plätzen im leergeräumten Querschiff begleitet.

Höhepunkt für viele Kranke und Behinderte ist nach dem Pontifikalamt die persönliche Begegnung mit Bischof Friedhelm. Dazu wird den Wallfahrern eine Kleinigkeit zur Stärkung gereicht. Mit der Speisung im Dom folgen die Malteser einer alten Pilgertradition, die in der Form in Deutschland wohl einzigartig ist. „Wir haben 900 Würstchen mit Brötchen, 600 Hörnchen, etwa 400 Liter Kaltgetränke und etwa 250 Liter Kaffee und Tee vorbereitet“, erzählt Stadtbeauftragter Bopp von den Vorarbeiten zur Krankenwallfahrt. Schließlich wollen ja nicht nur die seelischen sondern auch die leiblichen Bedürfnisse gestillt werden. Daher werden die Malteser auch während des Gottesdienstes den Gläubigen immer wieder Wasser anbieten, denn die Erfahrung zeige, dass „Kranke und Menschen mit Behinderung gerade bei Aufregung nicht ausreichend trinken“, so Bopp.

Bei der Krankenwallfahrt sind weit über 100 ehrenamtliche Malteserhelfer im Einsatz, um gemeinsam den Teilnehmern einen möglichst reibungslosen und ereignisreichen Wallfahrtstag bieten zu können: als Fahrer der Busse, als Helfer beim Ausräumen des Querschiffes am Freitagabend, beim Parkplatzdienst auf dem Paradeplatz, beim Aussteigen aus den Bussen und dem Begleiten in den Dom, als Sanitäter, Logistiker oder Mitglied der Betreuungseinheit, die die Speisen und Getränke vorbereitet. Außerdem sind ein Rettungswagen, ein Krankenwagen sowie verschiedene Logistikfahrzeuge vor Ort.

Wegen der über 55 Fahrzeuge, die die Teilnehmer nach Würzburg transportiert werden, weisen die Malteser darauf hin, dass am Samstag der Paradeparkplatz, einschließlich der Parkplätze entlang der Ärztekammer sowie auf dem Kardinal-Döpfner-Platz vom frühen Morgen bis zum Nachmittag gesperrt sein wird.

Malteser bei der Kilianiwallfahrt:

Die Malteser sind während der gesamten Kiliani-Wallfahrtswoche in jedem der 16 Gottesdienste mit ausreichend Sanitätern präsent.

Der Sanitätsraum ist in der rechts vom Altar gelegenen Paramentensakristei untergebracht und mit dem Malteserkreuz gekennzeichnet. Hier befindet sich neben mehreren Feldbetten auch die medizinische Ausrüstung für die Erste-Hilfe sowie ein automatischer externer Defibrillator (AED).