Malteserinitiative: Stein vom Kiliansdom für Friedenshügel in Auschwitz übergeben

Übergabe des Steins aus dem Würzburger Dom für den so genannten Friedenshügel in Auschwitz (von links): Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran, Diakon Werner Trenkamp, Weihbischof Ulrich Boom, Malteser Diözesanseelsorger Dekan Werner Kirchner, ehem. Stadtpräsident von Auschwitz Janusz Marszalek, Malteser Diözesanoberin Martina Mirus, ehem. Malteser Diözesanleiter Richard-Franz Freiherr von Bechtolsheim

Auf Initiative der Malteser in der Diözese Würzburg übergaben Dompropst Weihbischof Ulrich Boom und Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran am gestrigen Sonntag einen Stein des Würzburger Doms an den ehemaligen Stadtpräsidenten von Oswiecim (Auschwitz) Janusz Marszalek. Marszalek war extra aus Polen angereist, um den Stein für das Friedens- und Gedächtniszentrum, das vor den Toren des ehemaligen Konzentrationslagers entstehen soll, im Empfang zu nehmen. „Der Friedenshügel soll ein Ort der Versöhnung und der Begegnung vor allem für die jüngere Generation sein“, erklärte er am Ende des Gottesdienstes im Kiliansdom. Es solle dazu beitragen, eine friedvollere, gewaltfreiere und menschlichere Welt aufzubauen, so der ehemalige Stadtpräsident. Es freue ihn besonders, an einem für Würzburg so denkwürdigen Tag, an dem tausende Menschen ihr Leben bei dem Bombenangriff vor fast 70 Jahren verloren haben, diesen Stein entgegen nehmen zu dürfen. Weihbischof Boom hatte zuvor in seiner Predigt betont, dass Frieden oft in kleinen Schritten passieren müsse. Frieden werde – so der Weihbischof in Anspielung auf die Steinübergabe – aus vielen Steinen gebaut, letztlich aber durch Menschen, die in Vertrauen auf Gott nicht aufgeben und liegen bleiben, sondern aufstehen und für die gute Sache einstehen. An dem Stein, der aus dem Schutt des 1945 beim Bombenangriff auf Würzburg auch zerstörten Doms stammt, ist ein Schild angebracht „Kiliansdom Würzburg 2013“, was an das 825. Jubiläum der Domweihe im vergangenen Jahr erinnern soll. Der Gedenk- und Versöhnungshügel entsteht in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz und soll nach Angaben des ehemaligen Stadtpräsidenten Marszalek an die Opfer des Nationalsozialismus und die Opfer aller Kriege erinnern. Mit Steinen aus aller Welt wächst in Auschwitz diese Gedenkstätte gegen das Vergessen und für den Frieden. Die Idee dazu hatte der Schauspieler Jozef Szajna (1922 - 2008), der selbst vier Jahre in Auschwitz war. Der Hügel soll 35 Meter hoch werden und einmal einen Durchmesser von 100 Metern haben, In seinem Innern werden die Steine aus aller Welt ausgestellt werden.