Projektleiterin für Kinderpalliativteam Unterfranken gefunden

Diözesangeschäftsführer Stefan Dobhan (rechts) und Diözesanhospizreferent Georg Bischof (links) heißen die neue Leiterin des Malteser Kinderpalliativteams Unterfranken Elke Schellenberger herzlich bei den Maltesern willkommen.

Im Februar haben die Malteser die Trägerschaft für das ambulante Kinderpalliativteam in Unterfranken übernommen. Jetzt steht mit der Kinderärztin Elke Schellenberger auch die Projektleitung fest, die das Projekt weiter vorantreiben und die Strukturen erarbeiten wird, in denen das Team ab dem nächsten Frühjahr arbeiten soll. „Unsere Wunschkandidatin hat zugesagt“, freut sich Stefan Dobhan, Malteser Diözesangeschäftsführer nach der Entscheidung. Die 49-jährige Würzburgerin ist derzeit noch in der Missio Kinderklinik als Oberärztin tätig und wird ab dem 1. Oktober die Projektleitung des Malteser Kinderpalliativteams Unterfranken übernehmen. „Ich verspüre eine große Motivation bei den Maltesern und das hat mich dann wiederum bestärkt, meine Bewerbung für die Stelle abzugeben“ so Schellenberger bei einer ersten Vorstellungsrunde im Kreise der Malteser. Elke Schellenberger ist seit 21 Jahren in der Missio Kinderklinik und dort schwerpunktmäßig auf der Station Tanzbär tätig gewesen, wo schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche behandelt werden. Darüber hinaus hat sie die Palliativausbildung für Kinder und Jugendliche in München bei Prof. Dr. Monika Führer, Fachärztin für Kinderheilkunde und Palliativmedizin am Universitätsklinikum München und Leiterin der Koordinationsstelle in Bayern für Kinderpalliativmedizin, absolviert. Elke Schellenberger ist schon seit Jahren auch Mitglied im so genannten „Runden Tisch“, der für Unterfranken die Etablierung eines Kinderpalliativteams zum Ziel hatte. „Ich habe in meiner stationären Tätigkeit festgestellt, dass so ein Dienst tatsächlich in Unterfranken fehlt“, erklärt die Kinderärztin. „Wir Malteser sind sehr glücklich über diese Entwicklung und gemeinsam werden wir diesen wichtigen Dienst auf den Weg bringen“, zeigte sich Dobhan bei einer ersten Vorstellung der neuen Leiterin sehr zuversichtlich. Die Malteser haben sich zum Ziel gesetzt, dass im Frühjahr 2017 die ersten Teams aus Ärzten und Pflegekräften unterwegs zu den sterbenskranken Kindern sein werden. „Bis dahin ist es ein langer Weg, der insbesondere in der Aufbauphase finanzieller Unterstützung bedarf“, betont Stefan Dobhan. Daher sind die Malteser dringend auf Spenden angewiesen.

 

Hintergrund:

Jedes Jahr sterben etwa 50 Kinder und Jugendliche in Unterfranken an einer unheilbaren Krankheit. Wenn sich bei diesen jungen Menschen das Lebensende abzeichnet, wird es für viele Familien immer wichtiger, die verbleibende Zeit gemeinsam zu Hause verbringen zu können und nicht ständig im Krankenhaus sein zu müssen. Sie möchten nicht mehr getrennt sein - von einander, von Freunden, vom gewohnten Umfeld, der liebgewonnenen Umgebung. Aber das gelingt nur mit adäquater Unterstützung, insbesondere auch medizinischer und pflegerischer Hilfe. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist seit 2007 gesetzlich verankert. Die Regelung ermöglicht ambulanten Palliativ-Care-Teams junge und jugendliche Patienten mit lebensbegrenzenden Erkrankungen zu Hause zu versorgen. So können lange Krankenhausaufenthalte vermieden werden und schwerstkranke Kinder gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern die verbleibende Zeit in der vertrauten häuslichen Umgebung verbringen.