15 Jahre Schulsanis in Würzburg: Werte vermitteln und Spaß am Ehrenamt

Pressesprecherin Christina Gold (2.v.r.) moderierte beim Jubiläum „15 Jahre Malteser Schulsanitätsdienst“ eine kurzweilige Gesprächsrunde mit Sr. Katharina Merz, Direktorin der St.-Ursula-Schule, Sabine Ruß und Andreas Steinisch (ehemalige Schulsanitäter) und Nico Kohlmann (aktiver Schulsanitäter)

Mit einer Handvoll Jungs fing es an. Am 15. November 1999 nahmen die ersten fünf Malteser Schulsanitäter an der Schönborn-Schule ihren Dienst auf. Sie hatten sich von der Idee, ihren Mitschülern bei Unfällen und Krankheiten als Ersthelfer helfen zu können, anstecken lassen. In einer kleinen Feier wurden sie damals von den Maltesern mit Erste-Hilfe-Tasche und Schulsani-Sweatshirts ausgestattet und wurden zum Grundstein einer erfolgreichen Entwicklung bei der Hilfsorganisation. Seitdem haben die Malteser an zwischenzeitlich acht Partnerschulen in Würzburg über 250 Jugendliche zu Schulsanitätern ausgebildet. Stadtbeauftragter Klaus-Dieter Bopp konnte eine Reihe von Ehemaligen sowie Vertretern der sechs aktuellen Schulen bei der Jubiläumsveranstaltung begrüßen. Nicht jeder Jugendliche hatte von Anfang an das „Helfen“ als Motivation, wie Andreas Steinisch, ehemaliger Schulsanitäter, gleich zu Beginn einer kurzweiligen Gesprächsrunde schmunzelnd verriet. Vielmehr war es damals die Tatsache, dass er an einem Mädchen interessiert war, das sich bereits für den Schulsanitätsdienst gemeldet hatte. Aus der Beziehung zu dem Mädchen wurde nichts, aber die Verbindung zu den Maltesern wuchs und wurde für ihn zur Lebensaufgabe. Steinisch ist heute hauptamtlich als Rettungsassistent und ehrenamtlich im Sanitätszug bei den Maltesern aktiv. Sabine Ruß hat ebenfalls über das Angebot an ihrer Schule zum ehrenamtlichen Engagement bei den Maltesern gefunden hat und bald Verantwortung im Stadtverband übernommen. Sie studiert derzeit Rettungsingenieurwesen, ein Studiengang, den sie ohne ihre Malteseraktivität sicher nie gewählt hätte, wie sie betonte. Eine Entwicklung, die den Stadtbeauftragten Bopp sehr freut, denn natürlich wolle man die Jugendlichen auch für ein Ehrenamt bei den Maltesern begeistern. Vor allem aber vermittle Schulsanitätsdienst durch „Hinschauen statt Wegschauen“, „Helfen statt Schlagen“ wichtige Werte, bestätigte Schwester Katharina Merz, Direktorin der St. Ursula-Schule: „Die Schülerinnen lernen Empathie, und das ist uns sehr wichtig.“ Und oft ist es diese Hinwendung zum Mitschüler, die wichtig ist bei einem Notfall an der Schule. So erzählte Nico Kohlmann, aktiver Schulsanitäter an der Wolffskeel-Realschule, von einem Asthmaanfall eines Mitschülers, zu dem er gerufen wurde. „Da kannst du eigentlich nichts machen, außer Dabeibleiben, Reden, Beruhigen – und den Rettungsdienst rufen“, erzählte er. Aus Sicht des Rettungsdienstlers Andreas Steinisch ist aber genau das entscheidend: „Viel zu oft stehen die Leute nur um den Patienten rum und tun nichts“ berichtete er aus seinem Arbeitsalltag. Schulsanitäter hingegen erlebe er immer als große Hilfe – für den Betroffenen und den Rettungsdienst. Ein größeres Lob können sich die fast 60 aktiven Malteser Schulsanitäter nicht wünschen.