Indienststellung neuer Malteser-Einsatzleitwagen mit Innenstaatssekretär Sandro Kirchner: Große Einsätze erfordern gute Kommunikation und effektives Handeln

Stadtbeauftragter Joachim Gold (rechts) konnte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (2.v.r.) und Oberstabsfeldwebel Jörg May (2.v.l.) als Festredner bei der offiziellen Indienststellung des neuen Einsatzleitwagens der Würzburger Malteser begrüßen. Stadtseelsorger Bernhard Stühler (links) segnete das Fahrzeug und alle Einsatzkräfte des Fernmeldezuges.
170 Gäste aus Landes- und Bundespolitik sowie Hilfsorganisationen waren der Einladung der Würzburger Malteser gefolgt.
Staatssekretär Sandro Kirchner: "In der Katastrophe muss die Kommunikation möglichst schnell, verlässlich und auch koordiniert erfolgen."
Eindrücklich schilderte Jörg May, Oberstabsfeldwebel und Ltd. Notfallsanitäter, Bundeswehr Zentralkrankenhaus Koblenz, den gemeinsamen zweiwöchigen Einsatz mit dem Fernmeldezug bei der Hochwasserkatatrophe im Ahrtal.
Pfarrer Bernhard Stühler, Malteser Stadtseelsorger, segnete den neuen ELW und schloss in den Segen auch alle Einsatzkräfte mit ein, die damit in den Einsatz gehen werden.
Der stellvertretende Zugführer des Fernmeldezuges Uwe Kohlmann wurde im Rahmen der Veranstaltung auf eigenen Wunsch abberufen und mit der Einsatzmedaille des Malteser Hilfsdienstes geehrt.
Nach dem offiziellen Teil konnten die Gäste das neue Fahrzeug besichtigen und bei herrlichstem Sonnenschein zusammensitzen und sich austauschen.

Würzburg. Bei der feierlichen Indienststellung des neuen Einsatzleitwagen der Würzburger Malteser waren sich alle Festredner einig: Mit diesem Vorzeigefahrzeug sind die Malteser für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Und nicht nur die: auch die Menschen, die von einem gut koordinierten und strukturierten Einsatz profitieren, können sich glücklich schätzen: „"Präzise und zeitnahe Informationen sowie der Austausch über benötigte und verfügbare Ressourcen sind auch Voraussetzungen für ein effektives Handeln und sparen wertvolle Zeit bei allen Einsätzen. Denn die Kommunikation muss möglichst schnell, verlässlich und auch koordiniert erfolgen“, so Bayerns Innen- und Katastrophenschutzstaatssekretär Sandro Kirchner, der zu dem neuen Fahrzeug persönlich gratulierte. Eindrücklich schilderte Jörg May, Oberstabsfeldwebel und Ltd. Notfallsanitäter, Bundeswehr Zentralkrankenhaus Koblenz, vom gemeinsamen zweiwöchigen Einsatz mit dem Fernmeldezug bei der Hochwasserkatatrophe im Ahrtal: „Der Übergang vom anfänglichen Chaos einer Katastrophe wie das Hochwasser oder auch das Loveparade-Unglück in Duisburg hin zur Ordnung eines gut zu bewältigenden Einsatz ist nur möglich mit einer gut ausgebildeten und mit einem solchen Fahrzeug ausgestatteten Einsatzeinheit wie der Fernmeldezug Würzburg“, lobte May die Ehrenamtlichen aus Würzburg für ihren damaligen Einsatz und rief den anwesenden über 170 Gästen aus Landes- und Bundespolitik sowie Hilfsorganisationen in der Malteser Rettungswache zu: „Seien Sie stolz! Sie haben hier in Würzburg für Bayern und ganz Deutschland in ein Fahrzeug investiert, das zusammen mit seinem professionellen Team jederzeit in der Lage ist, ein Chaos in eine Ordnung zu verändern!“ Für ebendiese Investition hatte sich der ehrenamtliche Stadtbeauftragte Joachim Gold bei seiner Begrüßung bedankt: „Ohne den Freistaat Bayern, die Stadt Würzburg, aber auch unsere Malteser Fördermitglieder und Spender wäre die Anschaffung nicht möglich gewesen.“ Gold bedankte sich aber auch bei den Ehrenamtlichen des Fernmeldezuges, die aufbauend auf die Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre mit viel Engagement „den ELW neu konzipiert und die Umsetzung durch einen Ausbauer aus Kronach begleitet haben. Ohne Euch stünde dieses Fahrzeug heute sicher nicht hier.“

 

Pfarrer Bernhard Stühler, Malteser Stadtseelsorger, übernahm anschließend die Segnung des großen Lkws und schloss in den Segen auch alle Einsatzkräfte mit ein, die mit dem ELW in den Einsatz gehen werden. „Beide haben gleichermaßen den Beistand Gottes und seinen Segen verdient, damit sie alle wohlbehalten aus den Einsätzen zurückkehren“, so Stühler.

 

Hintergrundinformationen:

Der Würzburger ELW ist ein bei den bayerischen Hilfsorganisationen einzigartiges Vorzeigefahrzeug des Katastrophenschutzes und in Malteser-Deutschland der größte seiner Art. Er kommt bei Großschadensereignissen wie zuletzt bei der Massenkarambolage auf der A3 am Sonntag vor Ostern oder bei geplanten Großeinsätzen in Würzburg (z.B. Konzerte auf dem Residenzplatz) und deutschlandweit (Katholikentage, Summer Breeze) als eine Art mobile Rettungsleitstelle zum Einsatz.

 

Der auf dem Lkw montierte und falls nötig auch absetzbare 23-Fuß-Container dient der Einsatzleitung und den Führungskräften von Polizei und Rettungsdienst als Lagezentrum und Besprechungsraum. Hier werden Entscheidungen über den weiteren Verlauf des Einsatzes getroffen und über Funk die Einsatzkräfte vor Ort koordiniert. Dabei hilft modernste Kommunikations- und Besprechungstechnik wie zum Beispiel eine hybride Lagekarte oder ein Außenbildschirm, auf dem nachgeordnete Einsatzkräfte unkompliziert über den Stand des Einsatzes informiert oder kurze Lagebesprechungen abgehalten werden können.

 

Den Malteser Fernmeldezug gibt es schon seit den frühen 1960er Jahren im Stadtverband Würzburg. War seine Hauptaufgabe zunächst der Feldkabelbau zum Aufbau von Sprechverbindungen im Einsatz, stellt er seit 50 Jahren eine ehrenamtliche Führungsunterstützungseinheit. Sie sorgt dafür, dass die Entscheidungen der Einsatzleitung und andere Informationen an die Einsatzkräfte übermittelt werden.

 

Vor genau 20 Jahren hatten sie den Vorgänger vom aktuellen ELW in Dienst gestellt.


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